Ikarus

Seit 2015 findet das Ikarus Festival in Memmingerberg statt und hat 2018 bereits 35.000 Gäste vom Sofa auf die Tanzfläche gelockt. Auf insgesamt sechs Bühnen zeigten zuletzt Acts des Techno, House, Progressive Psytrance & Hard Style ihre Kunst über vier Tage. Auch im strömenden Regen haben wir vor den wummernden Lautsprechern der Mainstage beispielsweise das epische Set von Deborah de Luca in vollen Zügen genossen. Wettertechnisch weiß man eben nie, was einen in der deutschen Sommerzeit erwartet.

Das Ikarus-Team hat in den letzten Jahren gezeigt, dass man sich gern immer wieder neu erfindet: für uns war es das dritte Jahr in Folge und jedes Mal wurde das ehemalige Militärflughafengelände unterschiedlich aufgeteilt und gestaltet. So gab es letztes Jahr zum Beispiel keine Pool-Stage, aber dafür die Waldbühne mit super schöner Deko und wundervollem Ambiente. Die Laufwege zwischen den Floors und zurück zum Campinggelände sind mit circa 10 bis 15 Minuten auf jeden Fall easy machbar.

Nicht zur Gemütlichkeit beigetragen haben aus unserer Sicht fehlende Chillout-Areas, wo die Gäste einander entspannt kennenlernen könnten und die starke Präsenz von Polizei beziehungsweise Zivilpolizei vor und auf dem Gelände – letzteres ist wohl zwangsweise das Schicksal einer groß aufgezogenen Veranstaltung in Bayern. Gemäß der Ticketbeschreibung dieses Jahr hat man wohl mit dem „Full Weekend Preisstufe 5“ Ticket Zugang zur Chillout Area – es scheint also eventuell nicht jedem Gast ermöglicht zu werden, sich zwischen den Raves zu entspannen…

Die Festivalgäste sind zum Großteil aus Deutschland und oft zwischen 18 und Mitte 20, was den Zeltplatz wahrscheinlich etwas lauter und chaotischer macht als auf anderen Festivals. Es war zum Großteil eine positive, ausgelassene und freundliche Stimmung, die auch davon gelebt hat, dass hier einige Gäste den Zauber der ersten Festivalerfahrung erlebt haben.

Wir persönlich finden es etwas schade, dass das Thema Nachhaltigkeit beziehungsweise „Leave No Trace“ wie bei vielen anderen deutschen Festivals per Webauftritt nicht explizit mit den Gästen besprochen wird, denn Großveranstaltungen hinterlassen in der Regel selbst mit gutem Konzept einen großen Fußabdruck. In diesem Jahr sollen auch erstmalig Workshops stattfinden, das wäre auf jeden Fall eine super Sache, um die Community noch besser zusammenzubringen und um tagsüber spannende Dinge zu lernen.

06/2018

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